Psoriasis auf dunkler Haut: Diagnose und Behandlung

Weltweit leiden schätzungsweise 125 Millionen Menschen unter Psoriasis (Schuppenflechte). Bei dunkleren Hauttypen kann die Hauterkrankung jedoch anders aussehen. In diesem Artikel reden wir über Diagnose und Behandlung von Psoriasis bei Skin of Color. 

Psoriasis bei dunkler Haut erkennen

Die Schuppenflechte zeigt sich in verschiedenen ethnischen Gruppen unterschiedlich. Insgesamt tritt Psoriasis bei dunkler Haut aber seltener auf. Grund dafür sind wahrscheinlich unterschiedliche genetische und umweltbezogene Faktoren. 

Gerötete Haut (Erytheme) gehört zu den charakteristischen Symptomen von Psoriasis. Auf dunkler Haut sind Erytheme allerdings schwerer zu erkennen. Sie äußern sich meist in leicht violett- oder braunfarbenden Verfärbungen. Auf folgende Symptome sollte deshalb bei dunklem Hauttyp vermehrt geachtet werden: 

  • Aufhellung oder Verdunklung der Haut, sichtbar durch z. B. helle oder dunkle Flecken, die sich vom eigentlichen Hautton absetzen (Hypo- oder Hyperpigmentierung)    
  • Veränderungen an Nägeln, kleine Dellen in der Nagelplatte (Tüpfelnägel) 
  • Veränderungen am Haaransatz: violett- oder rotfarbende Läsionen auf der Kopfhaut, oftmals von dickeren, silbrigen Schuppen begleitet.

Bei dunklem Hautton werden außerdem Läsionen an der Hautoberfläche (Plaques) im Gesicht häufiger beobachtet. Sonst tritt die Schuppenflechte jedoch an den typischen Körperstellen, wie Kopfhaut und Streckseiten von Ellenbogen und Knien, auf.

Besonderheiten bei Behandlung für People of Color

Schönheitsideale können sich je nach Kultur unterscheiden. Das kann sich auch auf die Behandlungswahl bei Psoriasis auf dunkler Haut auswirken. Manche möchten Hyperpigmentierung auf der Haut zum Beispiel unbedingt vermeiden. Dann ist vor der Lichttherapie (Phototherapie) eine kurze ärztliche Beratung bezüglich der möglichen Hyperpigmentierung empfehlenswert. 

Wenn Psoriasis beispielsweise die Kopfhaut befällt, wird oftmals zum häufigeren Waschen mit einem medizinischen Shampoo geraten. Diese Empfehlung könnte für Skin of Color möglicherweise ungeeignet sein. Denn die afrikanische Haartextur unterscheidet sich von europäischen Haartexturen. 

Sprich mit Deinem oder Deiner Ärzt*in darüber, wie Du Deine persönliche oder kulturelle Haarpflege mit der Psoriasis-Behandlung in Einklang bringen kannst.

Mehr Bewusstsein für Psoriasis bei Skin of Color

Allerdings zeigen Untersuchungen aus den USA, dass Schwarze Psoriasis-Patient*innen seltener eine Therapie mit Biologika bekommen. Expert*innen sehen strukturellen Rassismus als das Problem: bestimmte Strukturen in Gesellschaft und im Gesundheitswesen benachteiligen Menschen mit Skin of Color. Die Gründe dafür scheinen vielseitig zu sein:

  • Medizinische Ausbildung: Die meisten Lehrbücher zeigen nur helle Haut, was zu Unsicherheiten in der Diagnose bei dunkler Haut führen kann.
  • Unwissen über Häufigkeit und Schweregrad von chronisch entzündlichen Hauterkrankungen wie Psoriasis bei ethnischen Minderheiten
  • Klinische Forschung: Die meisten Studien untersuchen Weiße Personen. Andere ethnische Gruppen sind selten vertreten. Daher ist auch wenig über sie bekannt. 
  • Medizinisches Personal: Auch bei medizinischen Fachangestellten braucht es noch mehr ethnische Diversität.  

Im Wesentlichen ist die Behandlung der Psoriasis gleich, unabhängig vom Hauttyp. Bei dunklerer Haut können jedoch besondere Überlegungen hinzukommen. Zum Beispiel, wenn bestimmte Symptome oder Nebenwirkungen von Therapien besonders zu vermeiden gelten. Rede daher beim Arztbesuch über Deine persönlichen oder kulturellen Bedürfnisse in der Behandlung. Und natürlich ist ärztliche Behandlung umso wichtiger, wenn Du stark unter der Psoriasis oder ihren Folgen leidest.

Quellen:

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